Heute wollen wir uns der Frage widmen, welche Kartendecks von Wahrsagern und Kartenlegern im Gratisgespräch genutzt werden. Generell lässt sich diese Frage nicht so einfach beantworten. Das optimale Deck muss immer auf die Fragen und Wünsche der Anrufer abgestimmt werden. Trotzdem ist es natürlich wichtig, dass auch das Medium mit den verwendeten Karten vertraut ist und sie nicht zum ersten mal verwendet.
Kartendecks können in zwei Gruppen unterteilt werden. Die Karten von Mlle Lenormand sind zum Beispiel hervorragend geeignet um Situationen des täglichen Lebens zu beschreiben. Andere Kartendecks wie zum Beispiel das Tarot dienen eher der Seelenschau, mit ihnen können Charaktereigenschaften und Gefühlszustände beschrieben werden. Im folgenden wollen wir auf die einzelnen Karten näher eingehen.
Lenormandkarten
Die Lenormandkarten wurden von der Hellseherin Marie Anne Lenormand im 19. Jahrhundert entwickelt. Es gibt zwei Ausprägungen der Lenormandkarten: Das große (54 Karten) und das kleine Deck (36 Karten). Auf Grund der komplexen Deutungen wird das große Deck heute kaum verwendet. Auch das Kartenlegen am Telefon findet in der Regel mit dem kleinen Deck statt.
Im Zentrum der Lenormandkarten stehen zwei Personenkarten: Die Dame und der Herr. Diese repräsentieren die Hauptpersonen, in der Regel den Fragesteller und seinen Partner. Neben diesen beiden Karten finden sich weitere Motive aus dem alltäglichen Leben und Tiere auf den weiteren Karten. Diese stehen für weitere Personen oder Situationen. Für die Deutung der Lenormandkarten sind die Kombinationen ausschlaggebend.
Das gebräuchlichste Legesystem ist die große Tafel. Bei dieser Legemethode werden alle Karten ausgelegt. Kombinationen, Position im Legesystem und Entfernungen der einzelnen Karten zueinander spielen bei der Deutung eine Rolle. Insgesamt sind die Lenormandkarten ein tolles Kartendeck, mit dem nicht nur Profis die Zukunft deuten können. Die Deutungen der Lenormandkarten lassen sich leicht erlernen und so ist es häufig das erste Deck beim erlernen des Kartenlegens.
Tarotkarten
Tarotkarten gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Diese reichen von den einfach gestalteten Karten des Tarot von Marseille über die Rider-White-Karten bis hin zum künstlerischen Crowley Tarot. Die Tarotkarten bestehen aus den großen und kleinen Arkana. Die großen Arkana werden durch 22 Einzelkarten dargestellt. Sie symbolisieren die großen Wendungen des Lebens. Die kleinen Arkana bestehen aus vier Sätzen (Münzen, Stäbe, Schwerter, Kelche). Diese beinhalten wiederum 4 Hofkarten (Bube, Ritter, König, Königin) sowie 10 Zahlenkarten.
Es gibt eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Legesystemen für das Tarot. Das bekannteste ist vermutlich das keltische Kreuz. Dieses wird gerne von den Hellsehern und Wahrsagern genutzt. Die Stärke der Tarotkarten liegt ohne Zweifel im Bereich der Selbsterkenntnis. Allerdings muss der Fragesteller bereit sein Wahrheit zu sehen und diese auch anzunehmen.
Zigeunerkarten
Was immer wieder überrascht: Die Zigeunerkarten wurden nur nach dem „fahrenden Volk“ benannt, da sie von ihm so gerne genutzt wurden. Entwickelt haben die Zigeuner diese Karten allerdings nicht. Wie bei den Lenormandkarten handelt es sich auch hier um ein aus 36 Karten bestehendes Deck, dass sich vor allem zur Klärung von Alltagssituationen verwenden lässt.
Kipperkarten
Susanne Kipper entwickelte dieses Kartendeck ende des 19. Jahrhunderts. Parallelen zu den Zigeunerkarten wie auch den Lenormandkarten sind deutlich zu erkennen. So bestehen auch die Kipperkarten aus 36 einzelnen Karten die in der Regel zu der großen Tafel ausgelegt werden. Am besten lassen sich mit ihnen Beziehungen zwischen 2 oder mehreren Personen deuten. Somit dienen die Kipperkarten hervorragend zur Beantwortung von Fragen zu Liebe und Beruf.
Engelkarten
Engelkarten wollen uns vor allem spirituell bereichern. Somit werden sie vor allem als Tageskarten verwendet, das Wahrsagen findet nur selten mit den Engelkarten statt, obwohl es aber möglich ist. Die Zahl der Engelkartendecks ist schier unendlich. Sie unterscheiden sich sowohl in der Anzahl der Karten, als auch Gestaltung und abgebildeter Engel. Die Engel geben den Menschen Hinweise für die persönliche Weiterentwicklung und Schutz. Eingeteilt werden die Engel in 3 Gruppen: Begleit-, Erz- und Schutzengel.
Skatkarten
Skatkarten werden von einigen Hellsehern gerne etwas Zweckentfremdet und für die Wahrsagerei verwendet. Auch wenn heute der ein oder andere auf diese Karten schwört, wurden sie früher eher aus der Not heraus verwendet. Entweder weil kein anderes Deck zur Hand war, oder weil die Wahrsagerei unter Strafe stand, aber niemand etwas gegen das Skartspiel sagen konnte.
Verwendet werden sie nahezu identisch zu den Lenormandkarten. Dies lässt sich schon daran erkennen, dass auch den Lenormandkarten die Skatsymbole zugeordnet sind.